DIE MAUER IST WEG!!!




Chronologie der Ereignisse in Ost-Deutschland im Jahre 1989

18. Januar
Generalsekretär des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Vorsitzender des Staats-
rates der Deutschen Demokratischen Republik Erich Honecker erklärt, die Mauer "wird in 50 und auch in 100 Jahren bestehen bleiben,
wenn die dazu vorhandenen Gründe noch nicht beseitigt sind".
11. September Ungarn öffnet die Grenze nach Österreich, Tausende von Deutschen aus der DDR machen sich über  Ungarn und
Österreich auf den Weg in die Bundesrepublik. In Ost-Berlin gründen DDR-Regimekritiker die Reformbewegung "Neues Forum".
7. Oktober In  Ost-Berlin wird der 40. Jahrestag der Gründung der DDR gefeiert. Gleichzeitig demonstrieren Tausende dort und in
anderen Städten für Demokratie und Meinungsfreiheit. Der sowjetische Staats- und Parteichef Michael Grobatschow fordert die Regieren-
den in der DDR unverholen zu Reformen auf:  "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben".
18. Oktober Unter dem Druck der Ausreisewelle und der Demokratiebewegung in der DDR tritt der seit 18 Jahren amtierende
Staats- und Parteichef Erich Honecker zurück. Zu seinem Nachfolger wählt das Zentralkomitee der SED Egon Krenz.
21.-30. Oktober In Ost-Berlin und in vielen anderen Städten der DDR finden zahlreiche Demontrationen statt, an denen sich
Hunderttausende beteiligen.
7. November Die Regierung der DDR erklärt ihren Rücktritt. Am folgenden Tag tritt auch das Politbüro der SED zurück.
Die Demonstrationen im Land halten an, der Flüchtlingsstrom nimmt weiter zu.
9. November In den Abendstunden öffnet die DDR-Führung überraschend ihre Grenzen zur Bundesrepublik und nach West-
Berlin. Noch in der Nacht kommen Zehntausende durch die Mauer in den Westteil der Stadt.


TE.ES. schreibt:

Wenn ich an die Zeit der Wende denke, überfällt mich heute noch die absolute Wehmut, die Freude, solch ein Ereignis von spürbar welt-
geschichtlicher Bedeutung  hatte ich  noch nie erlebt. Als  die  BZ morgens titelte "Die Mauer ist weg",  oder als der Informationssekretär
Günther Schabowski  bei der Verkündung der neuen Reiseregelung für DDR-Bürger bei der Pressekonferenz vor laufenden Fersehkameras
verkündete : "Privatreisen ins Ausland können beantragt werden...., und die Genehmigungen werden kurzfritig erteilt, wenn ich an diese Au-
genblicke denke, läuft es mir heute noch heiß und kalt den Rücken runter.
Es war doch eine Zeit des Aufbruchs, des Kennenlernes , des Wiedersehens,  das Entdecken der anderen Seite. Ich liebte den Geruch, die
Farben der Städte (für DDR-Bürger sicherlich unausstehlich auf die Dauer) aber für mich war es aufregend und neu.
Dann die Aufbruchstimmung beiderseitig, egal ob Ost oder West, man hatte doch Träume, Ideen für dei Zukunft, feierte  die größte Party,
Deutschland war nach über vierzig Jahren der Teilung wieder vereint.
Ich genoss es wenn ich durch die ehemalige DDR reiste, mit der Bahn oder Auto überall die verträumten Städte und Dörfer, dies war für
mich Erholung pur, alles ein bisschen  einfacher und  hübscher, ordentlicher als bei uns im Westen. Noch nicht so abgelutscht, durchgestylt,
laut, welches andere vielleicht für schön empfinden.
Nach der Aufbruchstimmung kam der Aufschwung, kleine Geschäfte eröffneten im Osten, es bestand für alles irgendwie eine gewisse Nach-
frage Beate Uhse hier, eine Imbissbude dort, ein Plattenladen in dem Geschäft, in den Ladenzeilen herrschte Hochbetrieb. Es war landesweit
eine gute Stimmung.
Nur zog dann VW ins Trabant-Werk ein und zeigte den Mitarbeitern mal wie man Autos auch fast vollautomatisch produzieren kann, Betriebe
wurden landauf und landab dicht gemacht, die Landwirtschaftsbetriebe zurückgebaut, Menschen entlassen, Stahlwerke brauchen nicht mehr
produzieren dann brauch es auch keine Krankenschwester in der Betriebspoliklinik geben, die Kantine brauch auch nicht mehr die Mitarbeiter
verköstigen. Dieser ganze Stamm der Arbeiter der DDR wird in binnen kurzer Zeit auf ein Minimum reduziert.
Dieser Arbeiter geht dann auch nicht mehr in den Plattenladen, zur Imbissbude an der Ecke, zum Fleischer, ins vertraute Bekleidungsgeschäft,
er zeiht sich teils ins seine Arbeitlosigkeit zurück, geht also zusammen mit dem Verkäufer aus dem Kiez zum Arbeitsamt. Die Ladenzeile zerfällt,
vielleicht entsteht darin noch ein billig Discountgeschäft, oder die neue Döner-Bude.
Der Arbeiter, der vielleicht noch vor zwei Jahren  in der Porduktion beschäftigt war, hat noch ein Jahr auf ABM um seinen Betrieb als Abriß-
arbeiter dem Erdboden gleich zumachen.
Diese Wiedervereinigungsphase hielt noch bis 1994 an, man hoffte noch, es kann ja noch werden, die Menschen versuchten noch ihr Nutzen
daraus zu nehmen.
Nun im Jahre 2005 ist alles verflogen, das Land ist nun beiderseitig überrollt und eingeölt, das Fernsehen gibt noch Hoffnung auf Partystimmung,
selbst bei der "Love-Parade" wird nicht mehr mit den Titten gewackelt.
Wenn man nach der Wende bei einer Verlosung teilgenommen hat, Fernsehshow, Preisausschreiben oder so, ist man als Gewinner fast gleich
Millionär geworden, heute gewinnt man wenn man Glück hat eine Kaffeetasse, dies benutze ich immer als treffendes Beispiel um auf unsere
jetzige jämmerliche Situation in unserem Vaterland aufmerksam zu machen.
Ja, viel ist nicht mehr geblieben, was mir bleibt ist die Erinnerung an die schöne Zeit der Jahre nach der Wende und die Augenblicke als die
Mauer fiel, als die Gruppe  Scorpions noch "Wind Of Change" spielten......